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Bis an die Grenzen – und darüber hinaus!

 

Inmitten der emotional geführten Debatten über die Zukunft dieser Welt freuen wir uns in der Hof und Leben GmbH über jeden politisch-gesellschaftlichen Ansatz, der wirkliche Gestaltung und Weitblick erkennen lässt.

Oslo soll zur ersten autofreien Hauptstadt Europas werden. Bis 2025 sollen in Helsinki Autobahnen zurückgebaut werden und an ihrer Stelle im Zentrum Boulevards geschaffen werden, an denen ein Drittel der neuen Wohnungen entstehen soll, welche die Stadt bis 2050 benötigt.

Das ist lösungsorientierte Planung und Umsetzung.

Da fragt man sich, was wir hier in Deutschland zur Verbesserung der Luft und zur Schaffung von Wohnraum in Ballungszentren voranbringen. Warum nicht mutig politisch entscheiden und gleichzeitig München oder Berlin noch einzigartiger machen?

Landwirtschaft und Erneuerbare Energien als Spielball der Politik

Es kommen nun Kohlegipfel  und vermutlich auch weitere Atomgipfel  auf uns zu, weil man sich die konventionelle Welt einfach nicht anders vorstellen mag als sie ist. Immer wieder schwemmt es in den Argumentationen die Schlagworte „alternativlos“, „zu teuer“, „das geht nicht von heute auf morgen“ an die Oberfläche.

Rückblick und Ausschau werden kurzfristig – und tatsächlich naiv – betrieben.

Die erneuerbaren Energien sind teuer? Gegenfrage: Wer in dieser Welt hätte jemals ein Atomkraftwerk gebaut ohne umfassende und kostspielige Garantien und Subventionen des Staates? Wer hätte denn jemals ein Braunkohle-Abbaugebiet geplant und einen Bagger der Länge mehrerer Fußballfelder angeschafft? Genau, das hätte niemand gemacht. Atommüll in Metallfässern in Salzbergwerken zwischenlagern? Auch das hätte niemand gemacht, der tatsächlich dafür haften muss.

Nun stehen wir als Gesellschaft vor dem Scherbenhaufen der fossilen Energie  und tragen in der Gemeinschaft der Steuerzahler die Kosten der Umweltverschmutzung und Endlagerung. Das Endlager? Ach ja, das gibt es noch gar nicht.

Aber „erneuerbare Energien sind teuer“, „Windkraft- und PV-Anlagen verschandeln die Landschaft“ und „Biogas ist ein Auswuchs der ohnehin hoch-subventionierten Agrarindustrie“. Das sind wirklich gelungene Fake-News.  Und diese werden auch noch geglaubt!

Große Politik – Ihre Eigeninitiative am Markt

Die Europäische Bankenaufsicht hat Banken seit 2011 Stresstests unterzogen. Der Sinn ist unbestritten. Ob es für die nächste Krise tatsächlich etwas bringt darf bezweifelt werden. Angesichts des weiterhin enormen Handels mit fi ktiven Werten, denen die Bindung zu einem Realhandel fehlt, sehen wir die nächste Finanz- und Wirtschaftskrise  mit großer Wucht kommen.

Es wird am Ende wieder darauf hinauslaufen, dass die Pleite-Institute als Eckpfeiler der Weltwirtschaft mit Steuergeld gerettet werden. „Too Big To Fail“  sagt man da dann. „Alternativlos“ sagt man sowieso.

Es ist ein Schrecken ohne Ende auf Kosten vieler und zum Nutzen einiger Ausgewählter. Leider wird ein Ende mit Schrecken nicht zugelassen, obwohl es eine notwendige Bereinigung und langfristig Vorteile für alle brächte.

Die Fragen, die auf dieser großen Bühne geklärt werden sollten, stellen sich für Ihr Unternehmen ständig: wie sieht eine Krise konkret aus? Wie halten Sie diese aus? Der Stresstest ist hier ein Instrument des Risikomanagements. Er soll unternehmerische Stärken und Schwächen aufzeigen. Wir stellen uns in diesem Zusammenhang schlicht die Frage: läuft Ihr Bestandsbetrieb am Optimum? Ja oder Nein? Und warum?  Nur bei begründetem Ja denken wir über nächste Betriebsentwicklungsschritte nach.

„Es gibt einen Bodensatz von schwachen Unternehmen in Deutschland, die nur dank der günstigen Finanzierungssituation überleben“, sagt Michael Bretz von Creditreform.

Sehen Sie zu, dass Ihr Betrieb nicht – ähnlich wie der deutsche Staatshaushalt – nur deswegen noch läuft, weil wir uns in einer historisch niedrigen Zinsphase  bewegen! Sehen Sie zu, dass Ihr Betrieb am Optimum läuft! Nicht nur hinsichtlich der Kosten  sondern auch hinsichtlich der Wertschöpfung!

Am Beispiel Biogas: wer seinen Ersatz-Motor wenige Jahre vor Ende der EEG-Festvergütung nicht selbst bezahlen kann, wird ihn kaum mehr finanziert bekommen. Die neue Düngeverordnung löst weiteren Investitionsbedarf aus, der in Verbindung mit geringen Rücklagen und fehlender Liquidität eine Herausforderung für die Finanzierung wird. Die Restlaufzeiten werden immer kürzer und es gibt keinen verlässlichen Rahmen für die Zeit danach.

Hier wird es auch mit noch so innovativen Wärmekonzepten nach dem EEG-Zeitraum eng. Für den rentablen Betrieb einer Biogasanlage fehlt der Zugang zu den interessanten Margen des Energiehandels. Der übliche Weg der „Direktvermarktung“ hilft hier nicht. Es gibt bessere Wege, die auch endlich den regionalen Nutzen stiften den Biogas stiften kann und sollte!

Hier liegt der Ansatzpunkt für Ihre Eigeninitiative am Markt.

Gehen Sie nicht in die Opferrolle und warten Sie nicht auf die Politik! Schaffen Sie sich Ihren zukunftsfähigen betrieblichen Rahmen im bestehenden offenen Markt: transparent, mit klarem Konzept, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig!

Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.

Kurt Marti

Ihre Chance am Markt

Visionen und neue Technologien, wie die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung aussehen könnte, haben nämlich Hochkonjunktur. Immer weniger Konzerne kontrollieren dabei das Massen-Geschäft. Der Kampf um die zukünftigen Marktanteile in der Energie-, Agrar- und Lebensmittelindustrie betrifft die ganze Produktion vom Acker bis zum Supermarktregal und zur Steckdose.

Die großen Energieversorger in Deutschland schieben sich gegenseitig Geschäftsfelder zu. Auf nur 50 Firmengruppen entfällt die Hälfte des weltweiten Umsatzes mit Lebensmitteln, und mit Amazon wird ein neuer Gigant ins Lebensmittelgeschäft einsteigen. Die Machtkonzentration ist in vollem Gang.

Jeder Trend bringt einen Gegentrend.

Aber in den entstehenden Nischen  bieten sich Chancen  und lukrative Margen. Basis und Bedingung für einen Zugang zu diesen Nischen ist Ihre exzellente Qualität und Alleinstellung – gleich ob Sie Nahrungsmittel, Futter oder Strom erzeugen und vermarkten.

Ein großer Teil der Gesellschaft lebt heute in Widersprüchen, oft streng geteilt in Arbeitszeit und Freizeit. Die Arbeit wird dabei zunehmend als Entbehrung verstanden. Und im Privatleben wird Leistung für das wohl verdiente Geld verlangt. Da steckt viel drin. Wohl auch kostspieliger gesellschaftlicher Status. Es gibt sogar Begriffe für diese neuen Lebensstile, z.B.: „Lifestyle of Health and Sustainability“ (LOHAS).  Dieser Lebensstil ist an persönlicher Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Es braucht heute scheint‘s immer Modelle, Typen, Stile und auch eine gewisse Rechtfertigung. Einfach, ungeteilt zu leben und zu arbeiten:  was für uns einfacher Lebensmittelpunkt ist und Sinn stiftet, ist für einen großen Teil der Gesellschaft ein Idyll, das er nicht mehr dauerhaft erreicht.

Für dieses Idyll, für die Unterscheidung von der Masse ist dieser Teil der Gesellschaft zahlungsbereit. Das ist der entscheidende Punkt Ihres Marktzugangs. Definieren Sie Ihre Zielgruppe und bedienen Sie zahlungskräftige regionale Nischenmärkte in Deutschland. Export von Nahrungsmitteln oder Stromhandel an der EPEX-Börse macht weiterhin Sinn, aber nur für kostenoptimierte Überproduktionen und Restmengen, die man nicht direkt an seine eigenen Kunden vermarkten kann. Anonyme Ware, grauer Strom: dafür wird keiner einen Mehrpreis zahlen!

Sehen Sie zu, dass Sie sich Ihren direkten Marktzugang  schaffen mit Ihrem klar unterscheidbaren Produkt und Service.

Wer den Weg kennt, braucht der Karawane nicht zu folgen.

Unbekannt

Kooperation – eine sehr gute Chance zur Betriebsentwicklung

Und genau an dieser Stelle macht es auch Sinn über Kooperationen nachzudenken. Nicht aus der Not heraus als letzter Rettungsanker, sondern als unternehmerische Entscheidung für einen weiteren Schritt nach vorn.

Wir sind große Anhänger von Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette. Der erfolgreiche Einzelbetrieb hat alle großen Optimierungsschritte bereits vollzogen, aber er hat strukturelle Grenzen. Es geht in der Kooperation um interessante Zusatzerlöse, unternehmerischen Austausch, informelles Spezialwissen und die Steigerung der Qualität insgesamt. Halten Sie bei der Suche nach einem passenden Partner nicht nach Gleichartigen, sondern nach Gleichgesinnten Ausschau. Wir legen den Fokus nicht auf reines Mengenwachstum, sondern auf weitere Optimierung und Wertschöpfung!

Wachsen – Teilen

Schon in der Bibel und bei Platon finden sich Stellen, die sich damit befassen, was der Club of Rome 1972 als „Grenzen des Wachstums“ beschrieb. Dieser Club sah zwei Alternativen: Kehrtwende bei Ressourcenverbrauch, Bevölkerungsentwicklung und Lebensstil oder eben Kollaps unserer Welt.

Über vier Jahrzehnte später – nach weiterem Wachstum und weiter steigendem Ressourcenverbrauch – holt uns das Thema mit großer Wucht ein. Bemerkenswert dabei: es trifft uns scheinbar unvorbereitet.

Und es kommen auch noch von Kriegen um Ressourcen ausgelöste globale Migrationsbewegungen dazu, die das Elend aus fernen Weltregionen direkt in unser Land bringen. Wolfgang Schäuble würde dies wohl als „Rendezvous mit der Globalisierung“ umschreiben.

Schnell wird Thomas Robert Malthus in vielen Artikeln und Kommentaren wieder zitiert. Malthus hat eingängige Thesen zu bieten, die untermauern sollen, dass es am Ende nicht für alle reichen kann. An der Oberfl äche ist das leicht nachvollziehbar. Im Detail stimmt es aber heute (noch) nicht und zwischen den Zeilen sind Malthus‘ Lösungsansätze leider elitär und zum Teil menschenverachtend.

So liest man in seinen Büchern auch: „Anstelle den Armen Reinlichkeit zu empfehlen, sollten wir sie zum Gegenteil ermutigen. In den Städten sollten wir für engere Straßen und überfüllte Häuser sorgen und die Rückkehr der Pest begrüßen.“

Auch aus einer christlich-abendländischen Ethik  heraus lohnt es sich hier den Begriff des Teilens zu fassen. Teilen bedeutet nicht nur, von dem was man zu viel hat etwas abzugeben. Sondern es bedeutet auch und speziell im Falle der Knappheit von Ressourcen  zu geben und sich selbst einzuschränken.

Es macht tatsächlich einen Unterschied, wer wem etwas gibt, und aus welcher Situation heraus. Wirkliches Teilen wird im Großteil unserer Gesellschaft nicht mehr praktiziert. Solidarität und Subsidiarität beginnen heutzutage oft erst an dem Punkt, an dem man selbst, oder die eigene Familie vollständig überversorgt ist. Hier werden Grenzen gezogen und der eigene Bedarf vom anderen Bedarf unterscheiden und bewertet.

Das gibt einem zu denken.

Landwirte als regionale Versorger

Neulich fragte uns ein Landwirt bzgl. einer notwendigen Preiserhöhung in seiner Käserei: „Denke ich hier zu kapitalistisch?“. Einer unserer Hopfenbauern meint: „Ich möchte wirtschaftlich wachsen, und auch sozial!“.

An diesen Aussagen erkennt man, dass wir uns in einem Netzwerk landwirtschaftlicher Unternehmer bewegen, das sein Tun stark reflektiert, ohne unternehmerisch zu zögern und zu zaudern.

Das schätzen wir sehr.

Und wir freuen uns im zehnten Jahr der Hof und Leben GmbH auf den weiteren gemeinsamen Weg in der Verfolgung unserer Vision für Landwirtschaft:

Landwirte als Versorger der Regionen. Und das nicht nur als kostenoptimierte Urproduzenten sondern als wirkliche Marktteilnehmer mit Anteil an der Wertschöpfung.

 

Jan 22, 2018