Seite wählen

Resilienz in der Landwirtschaft!

Landwirtschaft zu betreiben war noch nie einfach – und es wird nicht leichter.

Immer weitere nicht kalkulierbare äußere Einflüsse wie politische Rahmenbedingungen, extrem volatile Märkte und mittlerweile auch einsetzende Folgen des Klimawandels erschweren es, Landwirtschaft und Erfolg verlässlich zu planen.

Die Veränderung scheint die Norm, nicht die Bewahrung. Viele landwirtschaftliche Betriebe bleiben entgegen dieser Vermutung sehr stabil. Sie passen sich gesellschaftlichen Ansprüchen und Erfordernissen des Marktes auch unter erschwerten Umständen an.

Dabei bleiben sie aber auf Kurs: auf dem eigenen. Das Konzept der Resilienz, das im Moment in aller Munde ist, beschreibt das Potenzial eines Systems, trotz Schocks und nicht beherrschbarer äußerer Einflüsse seine Funktionalität zu wahren.

Es beschreibt damit für landwirtschaftliche Betriebe den ganz normalen Zustand des laufenden Betriebes.

Die Fähigkeit, sich an Änderungen anzupassen, sie aufzunehmen und sich aktiv damit auseinander zu setzen, um so neue Möglichkeiten zu eröffnen, ist grundlegend für erfolgreiches Unternehmertum. Unternehmerische Landwirte legen bewusst den Schwerpunkt auf Dynamik und die Fähigkeit sich weiter zu entwickeln und umzugestalten – sofern es die Marktsituation und die Situation im eigenen Betrieb erfordert oder ermöglicht.

Anpassung und Veränderung ist immer nötig, auch der Mut zu Neuem. Aber ohne dabei ständig alles von Grund auf zu hinterfragen. Einfallsreichtum und Dynamik sind ebenso wichtige unternehmerische Eigenschaften, wie eben Pragmatismus und Durchhaltevermögen. Nicht alles ist gut. Aber vieles.

Wir erleben in unserer Beratung landwirtschaftliche Betriebe, die sich insbesondere durch Kontinuität über Generationen und somit langfristiges Denken auszeichnen. Landwirte sind zentrale Akteure des ländlichen Raumes, sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Vitalität der Dörfer – und auch zur Stabilität. Es geht darum, Wandel zuzulassen, ebenso wie Bestand. Wie so oft scheint der goldene Mittelweg vielversprechend. Aber für den einzelnen Unternehmer stellt sich das je nach seiner Situation unterschiedlich dar.

Wichtig für die Betriebe ist vor allem ein Leitbild und eine schlüssige Gesamtstrategie. Starke Spezialisierung birgt ebenso Risiken wie zu starke Diversifizierung. Eine zu große Wandlungsfähigkeit kann auch zur Verzettelung führen. Unternehmerisches Handeln ist risikoreich. So ist es nunmal.

Landwirtschaft verändert sich – und diese Veränderung ist nicht nur eindimensional auf ständiges betriebliches Wachstum gerichtet. In Zeiten, in denen der Europäische Gerichtshof in Luxemburg zu entscheiden hat, ob die personenbezogene Veröffentlichung von Empfängern der EU-Agrarbeilifen gegen Datzenschutzvorschriften verstößt oder nicht, erweist sich die Nähe zum Kunden als besonders wichtig. Wichtig für den Erfolg der Landwirtschaft in Zukunft ist Transparenz und damit verbunden auch eine sinnvolle Erklärung des Mehrwerts landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Die Landwirtschaft muss ihre Position in der Gesellschaft einrichten und anpassen. Sie muss sich dazu von der übrigen Wirtschaft abgrenzen – nicht ausgrenzen. Landwirtschaft muss unterscheidbar sein. Das besondere Verhältnis zur Natur muss wieder in den Vordergrund rücken.

Egal ob konventionell oder biologisch – Landwirte arbeiten in und mit der Natur. Sie arbeiten mit Leben.

Und sollten davon leben. Als verantwortungsvolle Unternehmer, und zentraler Akteur auf dem Land.

Erfolg lässt sich dabei verlässlich erarbeiten.

Nov 23, 2012

von